Gerade wer bei häufig beim Online-Giganten Amazon unterwegs ist, der wird immer wieder auf die verschiedenen Angebote unter dem Namen “Essentials” treffen. Hierbei handelt es sich um Produkte aus den verschiedensten Sparten, die als Hausmarke von Amazon vertrieben werden – und die Umi Essentials W5s gehören ebenfalls dazu.
Dabei produziert der US-amerikanische Konzern die In Ears natürlich nicht selbst, sondern lässt sie von “CCX” entwickeln und herstellen. Trotzdem scheinen die Kopfhörer zumindest auf den ersten Blick ein gutes Angebot bieten zu können, denn für aktuell 30 Euro werden hier moderne Technologien, eine ordentliche Akkuleistung und sogar ein chices Design angeboten.
Grund genug für uns einen detaillierten Blick auf das Modell zu werfen und euch in unserem Testbericht genauestens zu verraten, wo die Stärken und Schwächen der In Ears liegen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Details
Aus technischer Sicht scheinen die Umi Essentials W5s alles zu liefern, was heutzutage zum Industriestandard gehört. So wird die Verbindung zum Abspielgerät (Smartphone, Tablet, MP3-Player, etc.) wie gewohnt über Bluetooth 5.0 durchgeführt, was innerhalb weniger Sekunden funktioniert. Sobald die Kopfhörer aus dem Ladecase genommen wurden schaltet sich das Bluetooth Signal ein und kann auf dem entsprechenden Endgerät ausgewählt werden.
Praktisch: Wenn Die Umi Essentials W5s vorher schon gepairt wurden und das gepairte Gerät noch immer in der Nähe (also bis zu 10 Meter entfernt) ist, so verbinden sich die Kopfhörer ganz automatisch. Gleichzeitig wird die Bluetooth-Verbindung gekappt, wenn die In Ears zurück in die Ladebox gelegt werden.
In diesem Zusammenhang wollen wir auch auf die automatische Auswahl von Mono- und Stereo-Modus hinweisen: Wird NUR der linke oder rechte Kopfhörer aus der Box genommen und via Bluetooth gepairt, so schaltet sich automatisch der Mono-Modus ein. Werden beide Kopfhörer herausgenommen, so wechseln die Geräte auf den Stereo-Modus. Einfach, praktisch, gut.
Genügend Akkulaufzeit für den Alltag
Die maximale Nutzungsdauer gibt der Hersteller der Umi Essentials W5s mit bis zu sechs Stunden an, wobei das Ladecase drei bis vier volle Aufladungen ermöglicht. Wer also nach der Nutzung die In-Ear-Kopfhörer immer zurück in die Ladebox legt, der bekommt bis zu 24 Stunden Nutzungsdauer geboten, bevor ein erneutes Aufladen benötigt wird. Das ist natürlich kein Spitzenwert, gerade im Vergleich mit dem beliebten SoundCore Life P2 (zu unserem Test), doch dürfte dies für die alltägliche Nutzung mehr als ausreichen.
Allerdings handelt es sich hierbei um einen Mittelwert, der eine Nutzung bei gemäßigter Lautstärke (nicht mehr als 70% des Maximalwerts) voraussetzt. Wer eine höhere Lautstärke wählt, der wird mit erheblichen Einbußen in Bezug auf die Akkuleistung leben müssen. Doch auch das sollte bei einer alltäglichen Nutzung wohl kein Problem darstellen – vor allem, da die Ladezeit weniger als zwei Stunden beträgt.
Die technischen Daten
Frequenzbereich | k.A. |
Kopfhörertyp | In-Ear |
Verbindungsart | Bluetooth 5.0 |
Bluetooth-Reichweite | circa 10 Meter |
Bedienelemente am Gerät | Ja |
Integriertes Mikrofon | Ja |
Nennimpedanz | k.A. |
Empfindlichkeit | k.A. |
Gewicht | 4 Gramm pro Kopfhörer / 104 Gramm Ladebox |
Treibergröße | k.A. |
ANC | Nein |
Schutzart | IPX7 |
Zusätzliche Ohrenstöpsel im Lieferumfang | Nein |
Akku-Laufzeit | 6 Stunden / 24 Stunden mit Ladebox |
Design, Bedienung und Verarbeitung
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Das Design der In-Ear-Kopfhörer dürfte entsprechend auch nicht jedem gefallen, denn die Umi Essentials W5s wirken etwas klobig – vor allem für Nutzer, die eher das bekannte Design der Apple AirPods (zu unserem Test) gewohnt sind. Der etwas größere Korpus muss jetzt kein Problem darstellen – ganz im Gegenteil kann er sogar einen stabilen Halt im Ohr garantieren. Trotzdem dürfte die ungewöhnliche Form nicht jedem zusagen.
Apropos besserer Halt: Die Kopfhörer punkten tatsächlich durch eine starke Bindung mit dem Ohr, sodass sie sich bei normaler Nutzung nicht einfach lösen werden. Für sportliche Aktivitäten sind sie trotzdem nur bedingt geeignet. Hier lohnt sich der Kauf von speziell für den Sport entwickelten Modellen – wie zum Beispiel die Muzili G4 (zu unserem Test). Immerhin bieten die In-Ears eine IPX7-Zertifizierung, sodass sie selbst beim Schwimmen oder unter der Dusche eingesetzt werden dürfen.
Die Bedienung ist denkbar einfache: Bluetooth funktioniert mehr oder weniger alleine und zudem lässt der Knopf am Kopfhörer alle gängigen Features zu: Neben dem Einstellen der Lautstärke lassen sich auch Anrufe annehmen und beenden oder sogar ablehnen. Auch der nächste oder vorherige Titel in der Playlist lassen sich so bequem auswählen. Schade ist allerdings, dass wir die beliebten künstlichen Intelligenzen wie Siri und Co nicht direkt ansteuern können – das schafft die Konkurrenz in diesem Preissegment bereits.
Patentiertes Ladeetui aus Metall
Der Hersteller wirbt damit, das bei der Ladebox eine patentierte Energievewaltungstechnologie zum Einsatz kommt, die dafür sorgt, dass sich der linke und der rechte Ohrenstöpsel völlig unabhängig voneinander aufladen lassen. Das soll letztendlich dafür sorgen, dass die Ladezeit effektiv genutzt wird und keine Energieverschwendung stattfindet.
Das funktioniert auch wirklich gut und dank dem LED-Licht an der Box wird auch sofort klar, wann beide Ohrstöpsel aufgeladen sind. Allerdings ist dies auch eine Technologie, die bei fast allen modernen Geräten selbst in der unteren Preisklasse zu finden ist. Dafür eigens Werbung zu machen ist doch ungewöhnlich und in etwa so relevant wie ein spezieller Hinweis darauf, dass eine “patentierte Bluetooth Technologie” verwendet werden würde.
Immerhin ist das Ladecase echt schön anzusehen und punktet mit einem angenehmen Eigengewicht. Das Metall wirkt sehr robust und schützt so nicht nur die im Innen liegenden Kopfhörer, sonden verhindert beim Transport auch unschöne Kratzer am Gehäuse.
Klangqualität
Machen wir es kurz und schmerzlos: Einen Preis für den besten Klang werden die Umi Essentials W5s nicht gewinnen, schließlich lassen sich für einen geringen Aufpreis bereits wesentlich bessere Modelle finden – zum Beispiel die bereits erwähnten SoundCore Life P2. Trotzdem möchten wir den Amazon-Kopfhörern eine gewisse Qualität nicht absprechen. So zeigen sich die Höhen klar akzentuiert und gut auf die Mitten abgestimmt. Selbst der Bass gefällt ganz gut, solange er nicht überansprucht wird. Natürlich hilft es hier auch, dass der Weg vom Lautsprecher zum Gehörgang auf ein Minimum reduziert wurde, sodass der Verlust, den die Treiber definitiv haben, kaum merkbar ist – lediglich audiophile Nutzer werden hier etwaige Fehler bemerken.
Bei einem so geringen Anschaffungspreis wäre ANC natürlich eine Überraschung gewesen, trotzdem hätte es den Kopfhörern durchaus gut getan, diese Technologie (Lesetipp: Was ist Active Noise Cancelling?) zu integrieren. Gerade an belebten Orten wie einem Bahnhof können die Hintergrundgeräusche schnell dazu führen, dass die Musik nicht wie gewünscht genossen werden kann. Hier hilft zwar eine höhere Lautstärke weiter, doch verschwimmen dann gerade Mitten und Höhen merklich miteinander.
Auch beim Bass wäre etwas mehr Kraft praktisch gewesen, da er bei gemäßigter Lautstärke (etwa 50% der maximalen Leistung) noch merkbar ist, dann jedoch schnell übersteuert und im Hintergrund verschwindet. Wer also in einer ruhigen Umgebung die Umi Essentials W5s nutzen möchte, der wird keine Probleme haben – alle anderen sollten jedoch damit rechnen, dass die Klangqualität etwas nachlässt.
Fazit
Die Zielgruppe für die Umi Essentials W5s lässt sich schnell ausmachen: Jeder, der ein möglichst preisgünstigen In-Ear Kopfhörer mit Bluetooth und Ladebox sucht, der darf hier getrost zugreifen. Der Sound ist wirklich okay, allerdings nicht überragend. Die Verarbeitung ist gut, wenn auch die verwendeten Materialien nicht von höchster Qualität sind. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls zufriedenstellend, auch wenn hier die Konkurrenz bereits mehr bieten kann.
Letztendlich lassen sich die In-Ear Kopfhörer so beschreiben: Sie bieten in jedem Punkt den aktuellen Standard an, schaffen es jedoch nicht in einer Kategorie sich davon abzuheben und die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Somit sind sie zwar grundsolide, allerdings keine Besonderheit.