Sony SRS-XB12 im Test

An kleinen, tragbaren Bluetooth-Lautsprechern, die angeblich leistungsstarken Klang in einem wasserdichten Design liefern, herrscht kein Mangel. Der Sony SRS-XB12 ist jedoch das seltene Beispiel, das seinen Ansprüchen gerecht wird. Mit einem Preis von derzeit unter 50€ ist er erschwinglich und dank der IP67-Zertifizierung ist er vollständig wasserdicht. Was den Klang anbelangt, so ist der Sony SRS-XB12 für einen Lautsprecher seiner Größe ein echter Kraftprotz. Diejenigen, die einen wirklich kraftvollen Klang suchen, müssen mehr für ein größeres System ausgeben, aber wenn ein kleiner Lautsprecher Ihre Hauptpriorität ist, ist die Audio-Ausgabe hier wirklich beeindruckend.

Wir werfen in den folgenden Zeilen einen genaueren Blick auf das kleine Wunderpaket und verraten euch genau, weshalb wir von dem mobilen Speaker so beeindruckt sind.

Technische Details

Nach Angaben des Unternehmens verbindet sich der Sony SRS-XB12 innerhalb von 3 Sekunden mit Bluetooth-Geräten. Dies ist allerdings nur teilweise wahr, da das Finden des Lautsprechers selbst eine zeitraubende Aufgabe für Smartphones ist. Dies gilt sowohl für Android- als auch für iOS-Smartphones. Aber einmal gepaart geht es superschnell sich zu verbinden. Eine weitere Sache auf die wir hinweisen müssen, ist, dass der Lautsprecher zurückgesetzt werden muss, sobald die Liste mit gepaarten Geräten fünf bis sechs Geräte überschreitet. Das sorgt nämlich sonst dafür, dass der Lautsprecher dann schwer zu erkennen ist.

Der Sony SRS-XB12 benötigt circa vier Stunden zum vollständigen Aufladen, was relativ lang ist. Einmal vollständig aufgeladen, hält das Gerät bei einer täglichen Nutzung von etwa 3 Stunden locker drei bis vier Tage durch. Das ist ungefähr die gleiche Zeit, die das Unternehmen angibt: Bis zu 16 Stunden gibt es nämlich an und erklärt damit auch die recht lange Ladezeit. Diese Akkuleistung überzeugt uns durchweg – gerade im Vergleich mit dem etwa gleichpreisigen JBL Go 3 (zu unserem Test), der lediglich bis zu fünf Stunden ohne Stromversorgung funktioniert.

Der mobile Lautsprecher ist mit der Bluetooth Version 4.2 ausgestattet. Sony gibt an, dass der Lautsprecher eine Verbindungsreichweite von bis zu 10 Metern hat. Während unseres Tests haben wir festgestellt, dass das Gerät in diesem Bereich tatsächlich auch gut funktioniert, darüber hinaus beginnt die Konnektivität allerdings zu schwanken.

Die technischen Daten

Frequenzbereich20 bis 20.000 Hertz
LautsprechertypWireless Lautsprecher
VerbindungsartBluetooth Version 4.2, 3,5 mm Klinke
Bluetooth Reichweiteca. 10 m
FernbedienungBedienelemente direkt am Gerät
Integriertes MikrofonJa
Nennimpedanz8 Ohm
Empfindlichkeitk.A.
Gewicht243 g
Maße74 x 74 x 92 mm
Treibergröße46 mm
SchutzartIP67
Akkulaufzeitca. 16 Stunden
Ladezeitca. 4 Stunden
Der Sony SRS-XB12 punktet durch eine hohe Robustheit und IP67 Zertifizuerung.
Der Sony SRS-XB12 punktet durch eine hohe Robustheit und IP67 Zertifizuerung.

Design, Bedienung und Verarbeitung

Der zylindrische Sony SRS-XB12 misst laut Hersteller ungefähr 74 x 74 x 92 mm und wiegt circa 243 Gramm, wodurch er noch ein ganzes Stück größer als der Anker SoundCore Mini (zu unserem Test) ist. Er ist in den Farben Schwarz, Blau, Grau, Grün, Rosa oder Rot erhältlich und ist klein genug, um in eine Tasche oder sogar in einen großen Mantel mit tiefen Taschen zu passen. Sein einzelner 46-mm-Treiber feuert nach oben und wird von einem robusten Metallgitter geschützt – das restliche Äußere des Lautsprechers hat eine matte Gummitextur.

Im Inneren wird der Treiber von einem Passivradiator unterstützt. Unter einer wasserdichten Abdeckung befinden sich ein Micro-USB-Anschluss für das mitgelieferte Ladekabel, eine Reset-Pinhole-Taste und ein 3,5-mm-Aux-Eingang – ein Kabel für den Klinke-Eingang ist allerdings im Lieferumfang nicht enthalten.

An der Unterseite des Lautsprechers befindet sich ein Bedienfeld mit Tasten für Strom, Lautstärke hoch/runter, Wiedergabe/Pause (die auch zum Annehmen/Beenden von Anrufen oder zum Überspringen von Titeln mit mehreren Klicks dient) und einer Hinzufügen-Taste, mit der Sie einen anderen Sony-Lautsprecher koppeln und als linken oder rechten Kanal in einem Stereopaar (in Verbindung mit einem zweiten Lautsprecher) zuweisen können.

Achtung bei hoher Lautstärke

Die Unterseite des Sony SRS-XB12 ist gummiert, genau wie der Rest des Gehäuses. Allerdings erzeugt der Lautsprecher für seine Größe gerade bei hoher Lautstärke so viel Bassschwingung, dass er definitiv über die Tischplatte tanzt und bei bestimmten Titeln möglicherweise sogar anspringt. Daher ist das beiliegende Schlüsselband ein Designelement, das wir gut finden. So empfehlen wir es beim Aufdrehen des Lautsprechers alleine schon aus Sicherheitsgründen zu verwenden.

Der mobile Lautsprecher ist in vielen Farboptionen wählbar.

Die IP67-Zertifizierung des Sony SRS-XB12 bedeutet, dass er durchaus mit Wasser in Berührung kommen kann, sofern die Abdeckung, die die Anschlüsse schützt, geschlossen ist. Es kann bis zu 30 Minuten lang in bis zu einem Meter Wassertiefe eingetaucht werden, so dass es definitiv Regen oder einem Spritzer am Pool standhält und unter einem Wasserhahn abgespült werden kann. Es ist auch staubresistent und somit eine solide Wahl für den Außenbereich.

Klangqualität

Bei Tracks mit intensivem Subbass, wie zum Beispiel „Silent Shout“ von The Knife, liefert der Sony SRS-XB12 eine lobenswerte Basstiefe, obwohl ein Lautsprecher dieser Größe natürlich nicht in der Lage ist, einen subwooferähnlichen Bass zu liefern. Bei mittlerer bis hoher Lautstärke hat der Track einen gewissen Bass-Punch, wobei der DSP (Digital Signal Processing) die Bässe etwas ausdünnt, um Verzerrungen zu vermeiden. Bei maximaler Lautstärke ist der Lautsprecher leicht überfordert – es ist nicht unbedingt eine vollständige Verzerrung, die wir hören, aber der DSP tuckert und der Lautsprecher klingt am Rande der Verzerrung, ohne jemals wirklich dorthin zu gehen.

Tracks wie das kürzlich wiederveröffentlichte „The Search for Cherry Red“ von Jonathan Fire Eater zeigen, wozu die Box in der Lage ist. Das Schlagzeug klingt hier tatsächlich ein wenig donnernd, was für einen Lautsprecher dieser Größe keine kleine Leistung ist. Darüber hinaus klingt der Track einfach voll, mit einer klaren, satten Basslinie und vor allem mit einem Gefühl von echter Kraft bei hoher Lautstärke.

Bei „No Church in the Wild“ von Jay-Z und Kanye West erhält die Kick-Drum-Schleife eine ideale Präsenz in den Höhen und Mitten, so dass der Song seine druckvolle Schärfe im Mix behält. Die Subbass-Synthesizer-Hits werden eher angedeutet als geliefert, aber der Drum-Loop selbst erhält zusätzlich Power und Dynamik. Aus diesem und dem vorherigen Song können wir schließen, dass es eine Anhebung in den Bässen und tiefen Mitten beim Sony SRS-XB12 gibt – höhere Frequenzen als der Subbass natürlich, aber tief genug, um dem Schlagzeug etwas Schwung zu geben, wenn der Mix es erfordert.

Verschiedene Bedienelemente sind direkt am Sony SRS-XB12 angebracht.

Musikalische Leistung für alltägliche Aufgaben

Klassik- und Orchesterstücke klingen über den Sony SRS-XB12 etwas gedämpft. Die niedrigeren Gesamtpegel im Mix, die die Dynamik erhalten, bedeuten auch, dass selbst bei maximaler Lautstärke die Ausgabe bei solchen Titeln ein wenig niedrig wirkt. Die tieferen Instrumente erhalten eine solide, satte Präsenz, und die höheren Bläser, Streicher und Stimmen sind hell und klar, aber ein Lautsprecher mit mehr Leistung wäre in der Lage, die Dynamik des Mixes überzeugender zu vermitteln.

Das Mikrofon der Freisprecheinrichtung bietet eine mäßige Verständlichkeit. Bei der Verwendung eines Smartphones erfüllt es zwar seinen Zweck, ist jedoch nicht besonders klar – es sollte klar genug sein, um zu telefonieren, aber wenn ihr ein schlechtes Signal habt, so kann es für Anrufer durchaus schwierig sein, euch zu verstehen.

Fazit

Wir müssen zugeben, dass wir manchmal vergessen habe, dass wir einem eigentlich winzigen Lautsprecher zuhören – insbesondere Bassdrums können durch den bescheidenen Rahmen des Sony SRS-XB12 einen überraschenden Eindruck hinterlassen. Für unter 50€ bekommt ihr einen leistungsstarken, tragbaren und wasserdichten Lautsprecher – und hier gibt es wirklich nichts zu meckern.

Wenn ihr mehr Platz im Budget haben solltet, so solltet ihr etwas größere (und teurere Modelle in Betracht ziehen – zum Beispiel den JBL Charge 4 (zu unserem Test). Der größere Lautsprecher bietet merklich mehr Leistung und kann gerade im Klangbereich einfach mehr bieten. Aber der SRS-XB12 schafft es ordentlich Bass zu liefern, mit seiner wasserdichten Bauweise zu überzeugen und für den günstigen Preis könnt ihr eigentlich kaum etwas besseres finden.

Sony SRS-XB12

9.1

Preis-Leistungsverhältnis

9.5/10

Sound

8.7/10

Verarbeitung

9.5/10

Bedienung

8.7/10

Optik

9.0/10

Pros

  • Starkes Klangbild
  • IP67-Zertifizierung
  • günstiger Anschaffungspreis
  • lange Akkulaufzeit

Cons

  • Mikrofon nur mittelmäßig
  • Starke Vibrationen bei hoher Lautstärke
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Author: Soundfans

2 thoughts on “Sony SRS-XB12 im Test

  1. mich würde interessieren, ob man die automatische Abschaltung beim Akubetrieb und nach längerer Inaktivität ausschalten kann

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