Bei dem JBL Flip 4 handelt es sich um den direkten Nachfolger des JBL Flip 3 und bietet nun mittlerweile die vierte Inkarnation der beliebten Bluetooth Lautsprecher Reihe von JBL. Wir besitzen einen der kompakten Boxen und konnten diese auf Herz und Nieren überprüfen. Die Erwartungen sind natürlich hoch, denn der Vorgänger gehörte zu einem der beliebtesten Produkte seiner Zeit und punktete vor allem mit einem guten Sound, während zum Beispiel die Leistung des Akkus sowie die Outdoor-Nutzung häufige Kritikpunkte waren.
Es stellt sich natürlich die Frage, ob die Qualität weiterhin auf einem hohen Niveau geblieben ist und gleichzeitig die alten Macken ausgebessert worden oder ob auch beim JBL Flip 4 noch weiterhin Probleme zu nennen sind. Lest euch doch einfach unseren Test durch und erfahrt so genau, wo die Stärken und Schwächen des kleinen Schwarzen liegen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Details
Aus technischer Sicht kann sich die nunmehr vierte Version des JBL Flip durchaus sehen lassen. Gerade im Vergleich zum Vorgänger wurden einige Kritikpunkte behoben, angefangen mit der Akkulaufzeit: Während die ältere Version gerade einmal knapp zehn Stunden Laufzeit bieten konnte, punktet der JBL Flip 4 mit einer Laufzeit von mindestens zwölf Stunden. Das ist zwar noch lange nicht am Optimum, doch trotzdem eine sinnvolle Verbesserung die gefällt. Schade ist allerdings, dass die Reichweite des Bluetooth nicht gänzlich überzeugen kann, denn mit gerade einmal zehn Metern ist gerade für eine Outdoor-Nutzung nicht besonders praktisch. Schnell wird nämlich das Smartphone in der Tasche mitgenommen und die restlichen Anwesenden bekommen keine Musik mehr zu hören. Eine Wand in das nächste Zimmer überwindet Bluetooth zwar, zwei Wände sind allerdings bereits zu viel.
Immerhin verfügt die kleine Box über einen IPX7 Wasserschutz, was bedeutet, dass der Lautsprecher bis zu 30 Minuten in einer Wassertiefe von einem Meter schwimmen darf, bevor es zu Problemen kommt. Das möchte zwar wahrscheinlich niemand ausprobieren, allerdings bedeutet das in der Praxis auch, dass eine Outdoor-Nutzung am Strand, am Pool oder einfach im Regen kein Hindernis darstellt. Selbst einem Einsatz in der Dusche steht damit nichts mehr im Wege. Erwähnenswert: Freisprechfunktion und Sprachassistent sind ebenfalls integriert worden, was allerdings heute bereits zum Standard gehören sollte. Gut, dass JBL hier nicht an oft gerne gesehenen Funktionen spart.
Die technischen Daten
Maße | 6,8 x 17,5 x 7 Zentimeter |
Gewicht | 515 Gramm |
Bluetooth-Version | 04.02.18 |
Bluetooth-Reichweite | ca. 10 Meter |
Freisprechfunktion | Vorhanden |
Leistung | 2 x 8 Watt |
Akku-Leistung | 3.000 mAh |
Akku-Laufzeit | ca. 12 Stunden |
Wasserschutzart | IPX7 |
Frequenzbereich | 70 bis 20.000 Hertz |
Lieferumfang und Verarbeitung
Der Lieferumfang bringt keinerlei Überraschungen, denn neben einem (zugegebener Maßen recht langen) USB-C Ladekabel ist nichts weiter im Gesamtpaket enthalten. Besonders schade ist, dass kein zusätzlicher Beutel zum Transport mitgeliefert wird, denn der JBL Flip 4 bietet sich gerade zu dazu an, um einfach in die Handtasche oder einen Rucksack geworfen zu werden. Leider holt sich so auch die Außenseite schnell unschöne Kratzer ab, was ein einfacher Stoff- oder Kunststoffbeutel bereits verhindern könnte. Darüber hinaus besitzt der Bluetooth Lautsprecher zwar einen 3,5 Millimeter Eingang für einen Klinkenstecker, allerdings fehlt hier auch das entsprechende Kabel. Bleibt also nur zu hoffen, dass die Nutzer Zuhause noch so ein Kabel rumliegen haben, damit ein analoger Anschluss bei Bedarf möglich ist.
Bei der Verarbeitung gibt es eigentlich nichts zu kritisieren: Fast der ganze Lautsprecher wurde mit einem hochwertigen Stoffgemisch überzogen, das nicht nur eine angenehme Haptik besitzt, sondern darüber hinaus auch den Schutz erhöht. Lediglich die Steuerkonsole sowie die Außenseiten rechts und links bestehen aus hartem Kunststoff, sodass die Box bei Bedarf auch aufgestellt werden kann – wer sie nämlich nur hinlegt, muss gerade im Outdoor-Bereich damit rechnen, dass sie bei Wind (oder einer schiefen Unterlage) zu rollen beginnt. Allerdings sind diese Kunststoffringe relativ anfällig für feine Kratzer, gerade wenn beim Transport nicht aufgepasst wird. Das sieht jedoch nur unschön aus und beeinträchtigt die Wiedergabe oder Klangqualität nicht.
Bedienung und Optik
Die Steuerkonsole mit dem Ein-/Ausschalter, dem „Flip 4“-Logo und einer Akku-Anzeige sind ebenfalls relativ anfällig für Kratzer, dafür haben Sie jedoch auch eine gute Haptik und sind einfach zu bedienen. Ein Markenzeichen von JBL sind zudem die vier minimalistischen Tasten, die direkt auf die Stoffmembran gedruckt wurden und dem Nutzer erlauben, das nächste Lied zu wählen, Bluetooth an- und auszuschalten sowie die Lautstärke direkt am Lautsprecher zu regeln. Das funktioniert alles intuitiv, einfach und absolut problemlos. Natürlich lassen sich diese Funktionen auch bequem über das gekoppelte Abspielgerät aufrufen. Die Kopplung selbst geht übrigens gewohnt einfach, dauert nur wenige Sekunden und wird wie bereits beim Vorgänger mit einer einfachen Tonfolge kommentiert, die euch genaustens mitteilt, welcher Bluetooth Status gerade gegeben ist.
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, doch dürften die bekannten Formen und Rundungen des JBL Flip 4 wohl den meisten Nutzern durchaus zusagen. Neuland erschließt der Hersteller hier natürlich nicht, punktet aber durch den Wiedererkennungswert und eben einfach einer soliden Verarbeitung, die sich auch in der Optik widerspiegelt. Angeboten wird die Bluetooth Box in sieben verschiedenen Farbgebungen, sodass wohl jeder genau die Ausführung finden wird, die ihm optisch zusagt. Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die sinnvollen Rundungen und der komplette Verzicht auf Kanten, die beim Transport in Handtasche oder Rucksack anecken und Dinge zerkratzen oder beschädigen könnten. Außerdem kann der Lautsprecher so auch ohne Probleme in der Nähe von Kleinkindern stehen bleiben, denn eine Verletzungsgefahr ist eigentlich nicht vorhanden.
Klangqualität
Die wohl wichtigste Kategorie in jedem Test ist natürlich der Klang-Check, denn die schönste Optik und einfachste Bedienung macht einen schlechten Sound nicht wieder wett. Doch als „schlecht“ kann die Klangqualität des JBL Flip 4 definitiv nicht eingestuft werden – allerdings auch nicht wirklich als „hervorragen“. Der Frequenzbereich wurde gerade in den niedrigeren Regionen im Vergleich zum Vorgänger noch einmal verbessert, was sich definitiv im Bass zeigt: Dieser ist einfach füllig und kraftvoll und wirkt einfach runder als beim JBL Flip 3. Selbst wenn die Box nicht optimal aufgestellt wurde, so kann der Sound im niedrigeren Bereich durch und durch überzeugen – und zwar in wirklich guter 360 Grad Manier. Auch die Höhen sind echt gut gelungen und selbst bei höheren Lautstärken gibt es kein Übersteuern, kein Schlieren oder andere Probleme.
Allerdings können die Mitten einfach nicht überzeugen. Wer einen höheren Anspruch an die Wiedergabe von Musik hat, der wird schnell heraushören, dass hier einfach eine Art „Klang-Matsch“ entsteht, der einfach nicht zur restlichen Leistung passen will. Also nicht falsch verstehen: Für den Otto Normalverbraucher dürfte dies kein Problem darstellen, denn ohne audiophile Veranlagung dürften die Schlieren in den Mitten nicht auffallen. Doch gerade weil Bass und Höhen überzeugen können, ist es wirklich schade, dass die Mitten nicht das selbe Niveau erreichen. Warum dies so ist, ist fraglich, denn beim JBL Flip 3 waren die Mitten noch wesentlich besser. Anscheinend wurde hier eine Verschlimmbesserung durchgeführt.
Fazit
Grundsätzlich kann der JBL Flip 4 als ein Schritt in die richtige Richtung angesehen werden: Die Kritikpunkte vom Vorgänger (Akkulaufzeit und schlechte Outdoor-Tauglichkeit) wurden behoben und verbessert, sodass hier definitiv ein Lob ausgesprochen werden muss. JBL hat auf die Wünsche der Kunden reagiert und diese integriert. Darüber hinaus gefallen die Standard-Funktionen wie Anrufannahme, Sprachassistent und die intuitive Bedienung. Wer gerade Rap oder basslastige Elektro-Musik hört, der wird hier ebenfalls auf seine Kosten kommen. Selbst die Höhen wurden noch einmal überarbeitet und haben auch bei hoher Lautstärke ein klares Klangbild.
Einzig und allein die Mitten wollen einfach nicht überzeugen. Warum die Qualität hier merklich schlechter als beim Vorgänger ist, weiß wahrscheinlich nur JBL (oder eben auch nicht). Wer also viel Musik hört, die sehr Mitten-lastig ist, der könnte hier nicht gänzlich überzeugt werden. Es ist nämlich ein klares Schlieren gegeben, das schnell zur Übersteuerung und damit einem Sound-Matsch führt. Was wirklich schade ist, denn davon abgesehen ist der JBL 4 Flip wirkliche Spitzenklasse. So kann er sich allerdings lediglich im oberen Mittelfeld einreihen.