Bereits seit 2012 bietet die Surround Sound Technik „Dolby Atmos“ von Dolby Laboratories die Möglichkeit, das heimische Film- und Fernsehvergnügen zu einem Heimkino auszubauen. Auch Teufel ist (wenn auch etwas später als die Konkurrenz) auf diesen Zug aufgesprungen und hat einige Lautsprecher auf den Markt gebracht, die diese Technologie optimal nutzen sollen. Eine Neuerung in diesem Bereich wurde nun mit dem Teufel Reflekt entwickelt, bei dem es sich um einen beinahe liegenden Lautsprecher handelt. Dieser soll nämlich den Sound nicht direkt auf den Hörer bringen, sondern ihn zunächst an die Decke schicken, von wo aus er reflektiert weitergegeben wird.
Wer möchte, kann die Boxen natürlich auch ganz normal aufstellen oder einfach an die Wand hängen. In der Theorie sollte es sogar möglich sein, die beiden kompakten Lautsprecher einfach als Stereo-Boxen zu verwenden und so das Fernsehvergnügen zu verbessern. Wir haben uns einmal die Reflekt-Module genauer angeschaut und verraten euch in unserem Test, wo genau die Stärken und Schwächen liegen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Details
Beim überfliegen der technischen Daten des Produkts von Teufel fällt als erstes auf, dass die Empfindlichkeit mit gerade einmal 85 Dezibel relativ niedrig ausfällt – zumindest, wenn die Boxen vor allem zum Hören von Musik eingesetzt werden sollen. Wer jedoch die Teufel Reflekt Lautsprecher vorrangig in Zusammenhang mit Filmen und Fernsehen verwendet, der dürfte mit dieser Leistung absolut zufrieden sein.
Auch der Frequenzbereich (150 bis 20.000 Hertz) ist dann vollkommen in Ordnung, gerade in Verbindung mit weiteren Boxen. Stehen die Lautsprecher nämlich alleine, so ist der Bass erneut für Film und Fernsehen ausreichend, für musikalische Wiedergaben jedoch nur bedingt geeignet.
Gut gefallen sowohl Hoch- als auch Tiefmitteltöner, wobei ersterer mit 25 Millimeter Durchmesser im Rahmen dessen liegt, was erwartet wird. Gleiches gilt für den Tieftöner, der mit 90 Millimeter Durchmesser eine gute Leistung erbringen kann. Hier wird Kevlar verwendet, was eine lange Lebensdauer hat und darüber hinaus auch beim ordentlich Power nicht nachgibt.
Die technischen Daten
Maße | 8,7 x 13 x 18,5 Zentimeter |
Gewicht | 1.460 Gramm |
Kabeldurchmesser | Max. 2,50 Millimeter |
Dolby Atmos/DTS:X tauglich | Ja |
Wandhalterung | Horizontal + Vertikal |
Frequenzbereich | 150 bis 20.000 Hertz |
Empfindlichkeit | 85 dB |
Akustisches Prinzip | 2-Wege-System |
Lieferumfang und Verarbeitung
Der Lieferumfang fällt relativ minimalistisch aus, was allerdings auch vollkommen in Ordnung ist, denn wirkliche Zusätze werden auch nicht benötigt. Die beiden Lautsprecher werden mit Wandhalterung geliefert, die einfach an das Gehäuse geschraubt wird. Zudem fungiert die Halterung auch als Ablagefläche, denn wenn die Boxen nicht an die Wand gehängt werden, sondern den Sound reflektieren sollen, dann werden sie einfach hingelegt und ausgerichtet. Es sind außerdem zwei Stoffabdeckungen vorhanden, die bei Bedarf über die Front gezogen werden und dann für zusätzlichen Schutz sorgen. Zwar sind diese immer nur in Schwarz vorhanden, passen allerdings aus optischer Sicht zu jeder Version. Schade ist allerdings, dass keine Kabel zum Produkt gehören – diese müssen also am besten direkt vorab separat gekauft werden.
Bei der Verarbeitung lassen sich eigentlich keine Kritikpunkte nennen, denn für die Außenseite wurde eine mitteldichte Holzfaserplatte (MDF) verwendet, die einerseits eine gute Stabilität bietet, andererseits den Klang passend unterstützt. Der eine oder andere wird sich vielleicht ein etwas hochwertigeres Material wünschen, doch dafür müsste dann auch entsprechend mehr gezahlt werden. Die Satelliten-Lautsprecher wurden an der Front mit vier festen Schrauben verschraubt und können bei Bedarf an dieser Stelle auch geöffnet werden – zum Beispiel um die Elektronik im Inneren von Staub zu befreien.
Wirklich viel davon sollte sich allerdings nicht ansetzen, denn gröbere Öffnungen gibt es nicht. Auch die Ecken wurden sinnvoller Weise abgerundet, wodurch die Verletzungsgefahr stark reduziert ist. Auf der Rückseite wurde der Platz genutzt, um die beiden Kabel-Eingänge sowie ein Schalter anzubringen, wobei letztere zwischen dem „Reflective Mode“ und dem „Direct Mode“ wechselt. Je nach Art und Weise der Aufstellung kann also einfach der optimale Modus gewechselt werden.
Optik und Ausrichtung
Große Innovationen bietet der Teufel Reflekt aus optischer Sicht nicht, denn hier wird auf einen klassischen Look in Schwarz oder Weiß gesetzt. Die beiliegenden Stoffabdeckungen sind allerdings auch bei der weißen Version nur in Schwarz vorhanden, was vielleicht dem einen oder anderen die Optik zerstören könnte.
Allerdings ist es auch immer möglich, die Bezüge einfach wegzulassen, wodurch das Design wie gewünscht erhalten bleibt. Viele Nutzer mögen sowieso die Holzoptik lieber und sind von dem Stoffüberzug nicht überzeugt. Ansonsten lässt sich zu dem recht kompakten Lautsprecher aus Design-technischer Sicht nicht viel sagen. Zwar sieht auch die Rückseite hochwertig und stabil aus, dürfte im Regelfall nach dem erstmaligen Ausrichten nicht mehr sichtbar sein. Alles in allem gefällt die Optik allerdings, auch wenn hier keinerlei Neuland betreten wird.
Apropos erstmalige Ausrichtung: Das Aufstellen der Boxen ist denkbar einfach, denn nachdem die Halterung an der Rückseite montiert wurde, werden die Lautsprecher einfach an die Wand gehängt und können so direkten Sound versenden. Wer lieber den reflektierenden Modus nutzen möchte, der kippt die Soundboxen einfach auf den Rücken beziehungsweise auf die dort angebrachte Halterung und erhält so bereits den optimalen Winkel.
Nun muss die Box nur noch einen Platz finden. Hierfür eignen sich die beiden Hauptboxen des heimischen Soundsystems, wodurch ganz schnell aus einem 5.1 Soundsystem ein 5.1.2 Soundsystem wird. Wer möchte, der kann sogar zwei weitere Teufel Reflekt einsetzen und so ein 5.1.4 Soundsystem verwenden. Dazu werden einfach zwei weitere Boxen auf die Lautsprecher im hinteren Bereich des Zimmers gelegt.
Klangqualität
Wie bereits mehrfach erwähnt sind die beiden kleinen Boxen eigentlich gar nicht als Hauptlautsprecher in einem Stereosystem gedacht, können allerdings grundsätzlich auch als solche verwendet werden. Denn tatsächlich bietet der 90 Millimeter Tiefmitteltöner dann eine der Größe entsprechende Leistung, die zum Beispiel für den Übergang durchaus ausreichend ist. Gerade die Bassqualität ist dann beim Filmgucken gar nicht so schlecht, wie viele zunächst annehmen mögen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass es sie für diesen Einsatz nicht konzipiert wurden, weshalb die Leistung auch vergleichsweise „nur“ mittelmäßig ist.
Wesentlich besser funktionieren sie hingegen an ihrem angedachten Platz: Werden sie so ausgerichtet, dass sie den Schall erst an die Decke schicken, so entsteht tatsächlich ein „Sound von oben“. Diese Über-Kopf-Ebene funktioniert erstaunlich gut und kann sogar richtig Power in das Soundsystem bringen, vor allem bei starken Action-Sequenzen.
Obwohl die Teufel Reflekt ja tatsächlich ziemlich kompakt ausfallen, so erbringen sie doch einfach eine überzeugende Leistung. Werden sie im 5.1.2 System verwendet, so sind die Übergänge von Vorne zu Über-Kopf nach Hinten (oder umgekehrt) vollkommen flüssig und fügen sich gut ins Gesamtkonzept ein. So wirkt es mitunter, als ob der Bass tatsächlich von oben brummen würde. So entsteht ein gänzlich dreidimensionales Klangbild, das einfach zum Kinoerlebnis passt.
Fazit
Letztendlich gefallen die Teufel Reflekt als das, was sie sind: Eine wirklich gute Ergänzung eines jeden 5.1 Surround Systems. Das reflektieren des Sounds über die Decke funktioniert stufenlos und einwandfrei und erzeugt tatsächlich das Gefühl, dass der Film um einen herum stattfindet und nicht nur auf dem Bildschirm in der Front. Dank des starken Zwei-Wege-Systems können die beiden Boxen in der Theorie auch als Stereo-Paar verwendet werden, obwohl sie hier natürlich relativ schnell an die eigenen Leistungsgrenzen stoßen.
Doch dafür wurden die Lautsprecher ja auch nicht entwickelt. Bei der Optik setzt Teufel auf Altbewährtes und auch bei der Verarbeitung gibt es eigentlich keine Kritikpunkte zu nennen. Na gut, vielleicht gefällt nicht jedem die beiliegenden Stoffüberzüge, doch diese dürfen auch getrost ignoriert werden. Schade ist auch, dass der Neigungswinkel nicht frei wählbar ist. Doch davon abgesehen ist der Teufel Reflekt absolut zu empfehlen.
Guten Tag , danke für den tollen Bericht , ich besitzt das Teufel ultima 40 set und will erweitern , meine Frage dazu stört ein Lampenschirm in der Mitte des Raumes mit ca 30-40cm von der Decke und das wichtigste mit was für einer Trennfrequenz werden sie getrennt?
Danke
Mit freundlichen Grüßen