Im September 2021 erschien mit dem JBL Flip 6 die nun mittlerweile sechste Generation der beliebten Flip-Reihe auch auf dem deutschen Markt. Der Bluetooth Lautsprecher möchte sich vor allem mit einigen neuen Features von der Konkurrenz abheben und gleichzeitig eine optimalen Klang mit dem 2-Wege-System bieten.
Wir haben den mobilen Speaker in unserem Testbericht einmal genauer unter die Lupe genommen und verraten genau, ob sich der Kauf überhaupt lohnt. Gleichzeitig vergleichen wir den Lautsprecher mit seinem direkten Vorgänger – den JBL Flip 5 (zu unserem Test) – und verraten, ob das Upgrade den Aufpreis überhaupt wert ist.
Inhaltsverzeichnis
Verpackung und Lieferinhalt
Der Lautsprecher wird in einer modernen Verpackung verschickt, die aus dünnem Karton besteht und einige Bilder des Lautsprechers sowie das JBL-Logo auf der Front und den Seiten zeigt. Wirklich viel Verpackung ist hier nicht gegeben, was uns allerdings gefällt – so entsteht letztendlich auch weniger Müll, den es zu entsorgen gilt.
Der Inhalt des Kartons fällt allerdings ebenfalls denklich dünn aus: Neben dem JBL Flip 6 gibt es noch ein USB-Kabel (Typ C) zum Aufladen der Musikbox sowie eine Kurzanleitung. Ähnlich schon wie bei den Vorgänger-Generationen hätten wir uns auch hier gewünscht, dass eine kleine Transporttasche im Gesamtpaket enthalten wäre. Zwar lässt sich ein hochwertiges Hardcase von JBL dazu bestellen, doch treibt dies den Gesamtpreis noch einmal merklich nach oben.
Technische Daten
Aus technischer Sicht hat sich gerade im Vergleich zum Vorgänger einiges verändert, während vieles jedoch auch gleich geblieben ist: Der Frequenzbereich liegt weiterhin bei 63 Hertz im Tieftonbereich und erreicht maximal 20.000 Hertz. Auch am Akku wurde leider nicht gearbeitet – der 4.800 mAh Li-Ion Polymer Akku ist derselbe, der auch im Flip 5 zum Einsatz kommt und eine Nutzungsdauer von bis zu zwölf Stunden garantiert. Das ist zwar für einen Tagesausflug durchaus okay, heutzutage jedoch weit von der Leistung der Konkurrenz entfernt. Der Anker SoundCore 2 (zu unserem Test) bietet zum Beispiel bereits doppelt so viel Laufzeit (bis zu 24 Stunden) an.
Immerhin gab es bei der verwendeten Bluetooth-Technologie ein Upgrade, denn hier wird die aktuelle 5.1-Version eingesetzt. Diese verbessert in erster Linie die Genauigkeit und Stabilität im Vergleich zum Vorgänger – wie zumindest theoretisch auch den Energiebedarf. Warum der Akku davon jedoch nicht profitieren kann ist nicht ganz klar.
Einen Pluspunkt vergeben wir für die Anpassung der beiden Treiber im Inneren des Lautsprechers: Der Tieftöner arbeitet mit einer Leistung von 20 Watt, während der Hochtöner immerhin 10 Watt bieten kann. Das stellt eine klare Verbesserung zum Vorgänger dar.
Die technischen Details
Frequenzbereich | 63 bis 20.000 Hertz |
Lautsprechertyp | Wireless Lautsprecher |
Verbindungsart | Bluetooth 5.1 |
Bluetooth Reichweite | bis zu 40 Meter |
Bedienelemente | direkt am Lautsprecher |
Integriertes Mikrofon | nein |
Empfindlichkeit | 115 dB |
Gewicht | 550 g |
Maße | 178 x 68 x 72 mm |
Treiber | 20 W Tieftöner, 10 W Hochtöner |
Schutzart | IP67 |
Akkulaufzeit | bis zu 12 Stunden |
Ladezeit | circa 2,5 Stunden |
Design, Bedienung und Verarbeitung
Während der Flip 5 noch in elf verschiedenen Farben angeboten wurde, so können sich potentielle Käufer beim JBL Flip 6 lediglich zwischen vier Farben (Blau, Schwarz, Rot, Grau) entscheiden. Das ist natürlich immer noch ausreichend und die Reduzierung der angebotenen Farben dürfte wohl niemanden stören. Darüber hinaus hat sich eigentlich nicht viel Geändert – die Passform ist gleich geblieben, allerdings ist der Korpus ein paar Millimeter kleiner ausgefallen und erinnert damit eher an den JBL Flip 4 (zu unserem Test). Davon abgesehen bleibt sich das Design weiterhin treu und setzt auf ein sportlich-modernes Äußeres.
Auch bei der Bedienung hat sich nichts geändert: Es gibt einige Bedienelemente direkt auf dem Bluetooth Lautsprecher, die zum Beispiel die Bluetooth-Kopplung starten, die Lautstärke regulieren oder das Abspielen von Musik pausieren. Natürlich lässt sich dies alles auch bequem über das Abspielgerät steuern und wer sich die kostenlose JBL-App auf Smartphone oder Tablet herunter lädt, der bekommt noch einige weitere praktische Features.
Auch die Gesamtqualität des Lautsprechers ist erneut überzeugend, denn alle Materialien hinterlassen einen hochwertigen Eindruck und die Ummantelung aus Stoff fängt kleinere Stöße problemlos ab.
Unterschiede zum JBL Flip 5
Der größte Unterschied zwischen dem JBL Flip 6 und der fünften Generation liegt im Klang (dazu weiter unten mehr), doch davon abgesehen unterscheiden sich die beiden Bluetooth Speaker kaum voneinander.
Flip 5 | Flip 6 | |
App-Unterstützung | nein | ja |
Akkulaufzeit | 12 Stunden | 12 Stunden |
Leistung | 20 W | 20 W + 10 W |
Wasserschutz | IPX7 | IP67 |
Maße | 69 x 181 x 74 mm | 68 x 178 x 72 mm |
integriertes Mikrofon | nein | nein |
Bluetooth-Version | 4.2 | 5.1 |
Klang
Der größte Unterschied zwischen der Vorgängergeneration und dem JBL Flip 6 ist in den verbauten Treibern zu finden: Während bei der fünften Generation noch ein Breitbandtöner zum Einsatz kam, setzt die sechste Generation nun auf einen Mix aus Hoch- und Tieftöner, wobei letzterer mit 20 Watt arbeitet, während der Hochtöner immerhin 10 Watt Leistung zeigt.
Dieser Wechsel macht sich im direkten Vergleich vor allem bei gesungenen Musikstücken bemerkbar, denn die einzelnen Stimmen sind nun akzentuierter und klarer zu hören. Allerdings müssen wir auch fairer Weise sagen, dass uns diese Unterschiede nur klar geworden sind, wenn beide Lautsprecher zusammen zum Einsatz kommen. Werden sie einzeln unabhängig voneinander eingesetzt, so fällt der Leistungsunterschied nicht auf.
Darüber hinaus gefällt wie beim Vorgänger der Bass echt gut, der mit überraschend viel Power für einen guten Schub sorgt und sich gut von Mitten und Höhen abheben kann. Darüber hinaus hat JBL beim Flip 6 die maximale Lautstärke noch einmal erhöht, was letztendlich aber kaum relevant ist – auf höchster Lautstärke verschwimmen Bass, Mitten und Höhen einfach zu sehr, als dass sich diese Einstellung wirklich lohnt. Bis ungefähr 85% tritt dieses Problem jedoch nicht auf, was für jede normal-große Party mehr als ausreichend sein sollte.
JBL PartyBoost für JBL-Liebhaber
Erneut bietet JBL die hauseigene “PartyBoost” Technologie an, über die mehrere Lautsprecher miteinander verbunden werden können. So entsteht nicht nur ein Stereo-Sound, sondern selbst multiple Speaker können so einen ganzen Raum mit Musik erfüllen.
Allerdings funktioniert diese Technologie auch weiterhin lediglich mit JBL-Produkten. Wer mehrere JBL-Lautsprecher Zuhause hat, der wird hier zufrieden sein. Wer jedoch zusätzliche Bluetooth-Speaker von anderen Herstellern besitzt, der dürfte eher Enttäuschung spüren, dass selbst heutzutage JBL das Verbinden unterschiedlicher Anbieter verhindert.
Immerhin wurde die Technik ein wenig verbessert und erweitert, sodass nun ein breiteres Spektrum an JBL-Produkten verbunden werden kann.
Erneut kein integriertes Mikrofon
Während ein integriertes Mikrofon beim JBL Flip 4 noch vorhanden war, wurde dies in der fünften Generation leider entfernt. Umso mehr hatten wir gehofft, dass es beim JBL Flip 6 seine Rückkehr feiern könnte – und wurden leider enttäuscht
Natürlich ist ein Mikrofon nicht für jeden Nutzer notwendig und das Telefonieren über die Bluetooth Box ist wohl für die wenigsten Musikfans relevant. Doch gerade heutzutage gehört die Nutzung von Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co einfach für viele zum Alltag. Ohne Mikrofon wird dies leider nicht ermöglicht.
Fazit
Der JBL Flip 6 (zum JBL Shop) ist ein wirklich guter, mobiler Bluetooth Lautsprecher, der nicht nur im Garten oder im Park eingesetzt werden kann, sondern dank IP67-Schutz auch ohne Probleme im Schwimmbad, am Pool oder am Meer genutzt werden darf. Der Sound ist einen Ticken besser als beim Vorgänger, die verbesserte Bluetooth-Technologie gefällt und darüber hinaus hat sich die sechste Generation auch nicht verschlechtert. Selbst die kostenlose JBL-App wird beim einen oder anderen Nutzer Einsatz finden.
Wir hätten uns jedoch gewünscht, dass es noch einige Verbesserungen gäben würde: Gerade die Akkuleistung hat sich seit der vierten Generation nicht mehr verbessert und heutzutage gehören zwölf Stunden Laufzeit einfach nicht mehr zur Spitzenklasse, sondern sind gerade einmal das Mittelfeld. Auch bei der JBL PartyBoost Technologie hätten wir uns gewünscht, dass Drittanbieter einsteigen könnten.
Letztendlich können wir den JBL Flip 6 jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem modernen Bluetooth Speaker mit allen gängigen Standards ist. Wer jedoch bereits einen Flip 4 oder Flip 5 besitzt, der darf vom Upgrade getrost absehen und sollte eher darauf hoffen, dass der JBL Flip 7 mit einigen Verbesserungen veröffentlicht werden wird.