Wer sich bereits ein wenig im Gaming-Bereich auskennt, der wird nicht nur bereits etwas von ASUS (ASUSTeK Computer Inc.) gehört haben, sondern bereits schon vor Jahren auf die TUS-Serie des taiwanischen Herstellers getroffen sein. Hier produziert das Unternehmen mit Hauptsitz in Taipeh nicht nur Motherboards oder spezielle Consumer Notebooks, die speziell für die Gaming-Community produziert wurden, sondern auch eine ganze Reihe an Peripherie-Produkten, zu denen mechanische Tastaturen, Gaming-Mäuse und eben auch OverEar Kopfhörer gehören.
Das ASUS TUF Gaming H5 stellt dabei die neuste Generation an Gaming-Headsets dar und soll hochwertige Materialien, ein leistungsstarkes Klangbild sowie einen hohen Tragekomfort bieten. Darüber hinaus verspricht der Hersteller, dass das Headset problemlos an aktuellen Konsolen, mobilen Devices und natürlich auch am PC funktioniert. Wir haben uns das Modell mit virtuellem 7.1 Surround Sound einmal näher angeschaut und verraten euch genau, ob die Versprechen des Herstellers eingehalten werden oder doch zu hoch gegriffen sind.
Inhaltsverzeichnis
Technische Details
In beiden Kopfhörerseiten wurden jeweils ein 50 Millimeter Neodym-Treiber verbaut, die beide ordentlich Power auf das Ohr bringen. Als Anschlussoption bietet ASUS hier entweder einen vergoldeten USB-Stecker für eine USB 2.0 Übertragung oder den klassischen 3,5 Millimeter Klinkenstecker. Dadurch lässt sich das Gaming-Headset nicht nur am Computer verwenden, sondern lässt sich tatsächlich ohne Probleme direkt an aktuelle Konsolen anschließen. Wer also über eine Xbox One, eine PlayStation 4 oder eine Nintendo Switch verfügt, der kann die Kopfhörer mit nur einem Handgriff verbinden und direkt nutzen. Selbst am Smartphone oder Tablet ist ein Anschluss möglich.
Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die kostenlose, hauseigene Software von ASUS, die eine volle Kontrolle über den Klang bietet. Hier lässt sich nicht nur der Sound via Equalizer optimieren, sondern auch Lichteffekt und andere Funktionen steuern. Zudem wurden zwei Mikrofone verbaut (einmal an der Inline-Fernbedienung sowie abnehmbar am linken Kopfhörer), die beide eine gute Leistung bringen und mit 50 (am Kopfhörer) bzw. 100 (Inline-Mikrofon) Hertz bis 10.000 Hertz eine gute Übertragungsqualität garantieren. Der Frequenzbereich für die Kopfhörer liegt mit 20 bis 20.000 in dem erwarteten Bereich, auch wenn gerade die Angaben für den Tieftonbereich etwas fraglich sind.
Die technischen Daten
Frequenzbereich | 20 bis 20.000 Hertz |
Kopfhörertyp | Over-Ear |
Verbindungsart | 3,5 mm Klinkenstecker, USB 2.0 Stecker |
Kabellänge | 120 Zentimeter |
Inline-Fernbedienung | Ja |
Integriertes Mikrofon | 2x (Inline-Mikrofon, abnehmbar am Kopfhörer) |
Nennimpedanz | 32 Ohm |
Empfindlichkeit | k.A. |
Gewicht | ca. 318 Gramm |
Treibergröße | 50 Millimeter |
Lieferumfang und Verarbeitung
Beim Lieferumfang zeigt sich ASUS absolut vorbildlich, denn es ist nicht nur eine kleine Bedienungsanleitung vorhanden, sondern das abnehmbare Mikrofon liegt ebenso wie ein USB-Adapter (Klinke auf USB) und eine Verlängerung für den Klinken-Anschluss bei. Viel mehr kann eigentlich nicht erwartet werden. Für die volle Punktzahl wäre zwar ein einfacher Beutel für einen besseren Transport nett gewesen, doch wurde das Headset dafür eigentlich auch nicht konzipiert – auch wenn Mobile-Gaming möglich ist.
Auch bei der Verarbeitung gibt es eigentlich nur Positives zu berichten. Das Kunststoff fühlt sich hochwertig an und kombiniert eine sinnvolle Stärke mit einer notwendigen Flexibilität, die beim Gaming oftmals erforderlich ist. Dies fällt gerade beim Bügel auf, der ausfahrbar ist und an den Übergängen zusätzlich verstärkt wurde. Gleiches gilt auch beim Kabel, was umso sinnvoller ist, denn gerade hier sind die Übergänge besonders anfällig für Kabelbrüche. Das Kabel selbst wurde zudem mit einem Nylon-Kunststoff-Gemisch ummantelt, das besonders reißfest und bruchsicher ist und damit auch stärkeren Kräften widerstehen kann. Die Polsterung wurde mit schwarzem Kunstleder überzogen und besitzt eine angenehme Haptik, sodass ein Einsatz auch über Stunden hinweg keine Rötungen auf der Haut hinterlässt, sondern stets angenehm auf den Ohren sitzt.
Design und Tragekomfort
Schönheit liegt selbstverständlich im Auge des Betrachters, doch gefällt uns das ASUS TUF Gaming H5 einfach. Die Mischung aus klassischem Schwarz mit den gelben Highlights sieht einfach echt gut aus und auch das farblich beleuchtete Logo an den Außenseiten der Kopfhörer überzeugt – gerade weil die Farbwahl hier über die Software vollkommen frei ist. Das abnehmbare Mikrofon wird übrigens auf der linken Seite direkt neben dem Kabel eingesteckt, was extrem einfach funktioniert. Mit etwas Kraft lässt es sich dann auch wieder direkt herausnehmen und auf die Seite legen, sodass es nicht unnötig vor dem Gesicht herum hängt, wenn es nicht gebraucht wird.
Das etwas bessere Mikrofon wurde in die Inline-Fernbedienung integriert und soll laut Hersteller für sämtliche Funktionen „außer beim Gaming“ eingesetzt werden. Ob dies wirklich notwendig ist, sei einmal dahingestellt, doch handelt es sich hier um einen netten Zusatz. Über die Fernbedienung selbst lassen sich Lautstärke und Mikrofon steuern und natürlich gibt es auch die Möglichkeit über eine Klammer die Fernbedienung am Shirt zu befestigen.
Im Bügel wurde hochwertiger Stahl verbaut, der einen festen Halt garantiert. Da sich der Bügel einfach erweitern lässt und zudem sinnvoll gepolstert wurde, fällt der Stahl allerdings gar nicht auf. Was jedoch auffällt ist der hohe Tragekomfort, denn selbst nach mehreren Stunden auf dem Kopf drückt das Headset nicht zu stark (obwohl ein gewisser Druck selbstverständlich gegeben ist) und es gibt auch kein Scheuern an Ohren oder Kopfoberseite. Durch das relativ geringe Gewicht von etwas über 300 Gramm bekommen selbst Kinder und Jugendliche keine Probleme.
Klangqualität
Kommen wir zur wichtigsten Kategorie eines jeden Kopfhörertest – der Klangqualität. Hier kann das ASUS TUF Gaming H5 eigentlich ganz gut überzeugen, solange sich die Erwartungen in Grenzen halten. Gerade die Mitten gefallen echt gut, sind sie doch stets klar, recht dynamisch und können auch bei erhöhter Lautstärke überzeugen. Etwas schwach wirkt allerdings der Bass, der beim Gaming zwar nicht so stark benötigt wird, beim Musikhören jedoch schnell an seine Grenzen stößt. Hier fehlt einfach etwas Power, was gerade bei basslastiger Musik einfach stark auffällt. Wer jedoch in erster Linie Videos gucken und eben Videospiele spielen möchte, dem wird das wohl eher selten auffallen.
Die Höhen sind in der Regel klar, übersteuern nicht und können eine gute Leistungen erbringen. Trotzdem bleibt das Gefühl zurück, dass hier einfach etwas Potential verschenkt wird. Der Kopfhörer wurde zwar in erster Linie für den Gaming-Bereich konzipiert, doch könnte er mit etwas besseren Treibern noch viel mehr leisten. So erfüllt er seinen Zweck zwar absolut, doch ist gefühlt einfach mehr Potential vorhanden, das nicht abgerufen wird.
Beide Mikrofone funktionieren einwandfrei und tatsächlich ist das Inline-Mikrofon etwas dumpfer als das abnehmbare Pendant, sodass es wohl eher selten zum Einsatz kommen wird. Was zudem auffällt, ist, dass beide Mikrofone einen Tick zu leise sind. Gerade beim Gaming ist eine klare und laute Kommunikation wichtig, sodass hier etwas mehr Power wünschenswert wäre. Dies lässt sich zwar ein wenig mit den Einstellungen am Computer verbessern, doch an der Konsole ist diese Möglichkeit nicht gegeben.
Fazit
Es lässt sich nicht viel Negatives über das ASUS TUF Gaming H5 sagen, denn die Verarbeitung ist gut, der Tragekomfort überzeugt und auch die Optik gefällt. Einzig und alleine die Lautstärke der beiden Mikrofone kann nicht komplett überzeugen, was für ein Gaming-Headset suboptimal ist. Auch deutet der Hersteller eigentlich an, dass das Inline-Mikrofon eigentlich die bessere Leistung bringen sollte, was in unserem Test jedoch nicht der Fall war. Natürlich darf auch nicht vergessen werden, dass der Kopfhörer voranging für Gaming entwickelt wurde und so potentielle Schwächen, wie zum Beispiel der etwas schwache Bass oder das nicht ganz ausgereizte Potential des Klangbilds ein Luxusproblem darstellen und den meisten Nutzern sowieso egal sind. Audiophile Hörer greifen sowieso zu einem anderen Produkt und alle anderen dürften mit der Leistung mehr als zufrieden sein. Wer also ein wirklich gutes Gaming Headset für unter 100€ sucht, der bekommt hier eine wirklich gute Variante geboten.